27. Jemand der dir wichtig ist

Burnout Blues

21. März

Es ist doch egal woran du wirklich glaubst.
Eines ist nur wichtig, dass du wem vertraust.
Warum ist die Frage wichtig welcher Gott?
Wenn du jemand hast der zu dir hält.
Jemand der dir wichtig ist

© Amely Day

Ich habe die Text-Datei mit dem bereits fertigen Refrain zu meinem Song Jemand der dir wichtig ist am Laptop geöffnet und bin mir sicher: heute bekommt der Song seine Geschichte! Mit dieser Entschlossenheit starre ich auf die geschriebenen Zeilen und versuche zu verstehen WER diese Worte an WEN richtet und was die Beiden miteinander verbindet. Vielleicht kommt die Geschichte des Songs zum Vorschein wenn ich mir den Refrain Zeile für Zeile vornehme.

Wilder Wein

„Es ist doch egal woran du wirklich glaubst“

Woran glaube ich?
An Außerirdische?
Daran dass mein Arbeitsplatz sicher ist?
Sicher nicht.
Ich glaube an meine Schutzengel!
Daran, dass sie auf mich aufpassen und mich beschützen….

„Eines ist nur wichtig, dass du wem vertraust“

Wem vertraue ich?
Würde mein bester Freund morgens um 3 Uhr nach Italien fahren um mich abzuholen weil mir das Auto und die Geldbörse kurz vor Florenz gestohlen wurden und seine Handy-Nummer die einzige ist die ich auswendig kenne?
Ja, darauf vertraue ich.

„Warum ist die Frage wichtig welcher Gott?“

Ist das die entscheidende Frage in diesem Refrain?
Wie wichtig ist diese Frage wirklich?

Wilder Wein

Das Thema Glaube und Religion hatte ich doch schon vor zwei Monaten beleuchtet und bin zu keinem Ergebnis gekommen. Außerdem wollte ich kein Kirchenlied schreiben.

Vielleicht ist genau das mein Problem. Die fehlende Auseinandersetzung mit fremden Religionen und Kulturen. Und damit bin ich total mainstream. Unser Land wird immer fremdenfeindlicher, weil WIR uns oft nicht dafür interessieren WER in Zeiten von Krieg und Hungersnot in unser Land kommt. Was sind das für Menschen? Woran glauben sie?
Aus welchem Kulturkreis stammen sie?

Die Medien sind voll mit Bildern von Flüchtlingen auf Schiffen, auf Bahnhöfen, in überfüllten Unterkünften. Und weil so viele von uns nur noch die Headlines der Tagespresse lesen wird uns suggeriert: „wir werden von einer fremden Kultur überrollt.“

Wilder Wein

Warum berichtet eigentlich kaum jemand darüber wie es ist, auf der Flucht zu sein. Seine Heimat verlassen zu müssen. Eingepfercht in Lagern und nichts tun dürfen. Warten zu müssen und von den Menschen des fremden Landes ängstlich angesehen und bedroht zu werden.

Wie ist das eigentlich, sein Land verlassen zu müssen? In so großer Angst und Gefahr zu Leben, so dass es völlig egal ist was und wem man glaubt. Man muss jemanden Vertrauen, der verspricht er würde helfen. Welche Gedanken gehen den Menschen in dieser Situation durch den Kopf?

Da sind so viele Fragen. Und je länger ich darüber nachdenke um so stärker spüre ich, dass ich meine Geschichte gefunden habe….

(Anfang verpasst?)