03. Februar
Gestern habe ich fast den ganzen Tag damit verbracht, mir Gedanken darüber zu machen warum ich neuerdings ständig weinen muss. Immer wenn etwas schönes passiert, eine positive Veränderung eintritt oder es einen Grund gibt sich zu freuen, dann schießt mir das Wasser aus den Augen und mein Körper spielt total verrückt. Und weil ich an solchen Tagen kostbare Lebenszeit durch rumsitzen und grübeln vergeude, hasse ich diese Tage.

Solche Tage beschließe ich in der Regel dann auch mit einer Fressattacke, um der Hoffnung auf einen harmonischen Tagesausklang keine Chance mehr zu geben. Warum ich das mache? Weiß ich nicht. Und wie man das stoppen kann?
Während ich darüber nachdachte, ist mir ein Satz meines Psychotherapeuten eingefallen. Er meinte, dass ich stolz auf mich sein kann wenn es mir gelingt, trotz unkontrollierbarem Verlangen, den Kühlschrank einmal nicht zu plündern. Ich musste so laut lachen, dass ich spontan meine Sportsachen gepackt habe und zum Reha-Sport gefahren bin. Stolz wollte ich dennoch nicht auf mich sein. Dafür aber sehr froh, den Reha-Sport als zusätzlichen Rettungsanker neben meiner Musik zu haben.

Zum Reha-Sport kam ich, als ich vor ein paar Jahren durch einen Bandscheibenvorfall 50 Trainingseinheiten bei einem eingetragenen Verein verordnet bekommen habe. Ich bin zu der angegebenen Adresse gefahren um in entsprechenden Kursen Übungen zu Erlernen die ich später selbstständig zu Hause nachmachen kann.

Du warst auch schon mal besser
Die beiden Trainerinnen mit denen ich mich dort getroffen habe, hatten eine so positive Ausstrahlung, dass ich bereits beim ersten Training nach wenigen Minuten die Freude und die Energie spüren konnte, die von ihnen ausging.
Das Training wird mit Herzblut und ganz viel Spaß geleitet. Und trotz des kleinen Budgets, das dem Verein zur Verfügung steht, sind die Trainingseinheiten, mit einfachen Mitteln, enorm abwechslungsreich gestaltet. Ich habe mich sofort mega wohl gefühlt und bin heute festes Mitglied im Vital-Sport-Verein.

Neben den sympathischen Trainerinnen, gibt es noch ein Kursteilnehmer, der sich aktiv in den Trainingsablauf mit einbringt, indem er bei anderen Kursteilnehmern mit darauf achtet, dass die Übungen ordentlich und richtig gemacht werden.
Bei mir und zwei anderen Teilnehmern erhöht er sogar den Schwierigkeitsgrad, indem er uns zeigt wie wir die Übung für uns noch effektiver umsetzen können. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Und Motivation hört sich bei ihm so an „du warst auch schon mal besser in Form“ und dabei grinst er frech. Genau diese Sprüche sind es die mich motivieren auch zu Hause noch etwas für meine Gesundheit zu tun….